#Liebe&Herzschmerz

Das Herz ist ein Labyrinth voller Verzweigungen, Geheimpfade, Sackgassen und versteckten Lichtungen. Der Eigentümer kann es selbst nicht überblicken. Manchmal findet er sich wieder irgendwo, wo er längst geglaubt hatte raus zu sein – oder gar dort, wo er nie gedacht hätte hinzukommen. Es gibt keine Karte. Keine Hinweisschilder. Es gibt nur viele, viele Pfade; manche verwuchert, manche gepflegt – zumindest auf den ersten Metern. Manchmal fühlt man sich verloren und möchte den eingeschlagenen Weg schnell wieder verlassen, will mit der Heckenschere ansetzen und sich einen Ausweg schneiden – doch jeder gewaltsame Schnitt ist trügerisch. Die Hecken könnten nachwachsen. Oder man trifft in seinem Befreiungswahn die falsche Stelle und köpft versehentlich eine Rose, die gerade begonnen hatte, am Wegesrand zu blühen.
Wie kommt man da möglichst unbeschadet durch? Wahrscheinlich am ehesten, wenn man akzeptiert, dass man sich in einem Irrgarten befindet. Es gibt keinen vorgeschriebenen Weg. Es gibt keinen Ausgang. Es gibt keinen richtigen und keinen falschen Weg. Es gibt nur die vage Hoffnung, die uns weitertreibt, in Erwartung, vielleicht hinter der nächsten Ecke das große Glück zu finden. Denn das liegt hier. Das liegt hier irgendwo. Vielleicht wandert es auch. Verweilt mal an dieser Stelle, mal an jener… Irrt umher. Und wir hinterher.