Hallo Lina,

Habe mir deinen Podcast angehört und war überrascht, wie oft ich grinsen musste, weil mir die Situation so bekannt vorkam.
Danke dafür!
Vor einiger Zeit hatte ich nach zwei Jahren Zweifeln und Selbsterkenntnis schließlich mein Comingout vor meiner Tante und einer guten Freundin. Beide haben toll und unterstützend reagiert. Bei meinem Vater habe ich nicht so Angst, wahrscheinlich wird er es gut aufnehmen, aber bei meiner Mutter. Ich liebe meine Eltern und weiß nicht wie ich mit ihr am besten darüber reden kann. Schon seit mehr als einem Jahr liegt mein Comingoutbrief an die beiden in der Schublade und Corona hat das alles zusätzlich verzögert. Bei fast allen anderen Menschen aus meinem Umfeld scheint es mir einfacher, sich bei ihnen in der Zukunft zu outen, als bei meiner Mutter. Mit meinen Eltern hatte ich schon immer ein enges Verhältnis und bin Einzelkind
Meine Idee ist es, meinen Eltern den Brief vor einer Reise, wenn ich ein paar Tage nicht da bin, damit sie das erstmal sacken lassen können, in den Briefkasten zu werfen/ hinzulegen. Meine Ängste betreffen also den Umgang mit meiner Mutter (sie ahnen beide sehr sehr sicher nichts, da ich nunmal gut im Geheimnisse bewahren bin) und wie ich mit möglicher Diskriminierung/Beleidigungen etc. , von denen leider immer wieder zu hören ist, umgehen soll. Dabei ist das Problem, dass mich vom Äußeren her niemand für lesbisch hält, d.h. die heimliche Furcht, ob ich zB mit einer zukünftigen Freundin in der Öffentlichkeit händchenhaltend sicher bin, vielleicht auch gerade weil ich eine Großstadtpflanze bin 😉 Hoffentlich ist das hier jetzt nur ein halber Roman geworden und über eine Antwort würde ich mich sehr freuen ️‍